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Lasallianische Pädagogik im 21. Jahrhundert 1. Lasallianische Zukunft Die
Autoren dieses Buches kommen aus städtischem Umfeld von allen fünf
Kontinenten. Ihre Arbeit machte ihnen verständlich, was es bedeutet, wenn
man zusammen lebt und zusammen arbeitet; das ist eine unserer großen
Herausforderungen für unsere gemeinsame lasallianische Zukunft. Lehrer und
Erzieher können dabei neue Bereiche auf dem Gebiet der humanitären Bildung
erschließen: Förderung und Respekt vor den Kulturen, Hinführung zur
Demokratie, vertiefende Entwicklung von Gerechtigkeit und Frieden,
interreligiöser Dialog, soziales Engagement, Frauenrechte, Kinderrechte,
Rechte von Minderheiten. 2. Schule, ein Ort zum Leben
Unser
Institut ist ein gewichtiges soziologisches Gebilde mit dem Ziel:
menschliche, christliche und religiöse Werte durch kulturelle und
schulische Bildung und Erziehung für die Jugend, besonders für eine
alleingelassene arme Jugend zu fördern und zu vertiefen. 3. Sehen – Urteilen – Handeln nach oben In der „Schule“ ist es die Person, die zuerst kommt, dann kommt erst der Kontext einer bestimmten Familie oder einer sozialen, ethnischen oder religiösen Gruppe. Dieser Zugang beruht auf den drei Schritten: Sehen, Urteilen, Handeln. Manchmal verwendet man auch die Begriffe Versenkung, Prozess, Interface. Man benötigt zunächst einmal Zeit, um sich in eine Situation zu versenken, dann beginnt man zu verstehen und kann Hilfestellung geben. Das ermöglicht einen Prozess, der hilfreiche Strategien hervor bringt. Schließlich kann dann entschieden werden, welche pädagogische Struktur geeignet ist, eine Schnittstelle zwischen den Nöten und den gefundenen Antworten herzustellen. 4. Erziehung – kein fertiges Projekt
Meistens
arbeiten wir in einer schulischen Umgebung. Für eine lasallianische Schule
der Zukunft soll es nicht nur um Wissens- und Lernstrukturen gehen, vor
allem soll Schule ein Leben spendender Ort sein, für einzelne Menschen,
für Gruppen, für die Gemeinschaft. 5. Erziehung und Spiritualität In einer lasallianischen Schule wissen wir, dass Erziehung viel mit Spiritualität (in einem umfassenden Sinn) zu tun hat, sowohl von der Gründung durch Johannes de La Salle her, als auch vom täglichen gesellschaftlichen Kontakt und in Begegnung mit den heutigen Werten: Geld, Ansehen, Konsum, Indifferenz, seelische Erkrankungen, … Deshalb werden immer mehr spirituelle Events angeboten, durch die man Klarheit über sein Leben gewinnen und nach einer Perspektive ausrichten kann. Manchmal braucht es Stille, um in sich gehen zu können, oder man spricht sich aus, betet miteinander. Jeder versucht, seine Lebensgeschichte zu finden und mit anderen zu teilen. 6. Was ist zu tun? nach oben Am Beginn der lasallianischen Institution stand nicht ein perfektes pädagogisches Projekt, sondern ein ganz klares gesellschaftliches Bedürfnis. Die Kinder der ärmeren Leute konnten nicht zur Schule gehen und für die, die es konnten, war der Unterreicht nicht sehr effektiv. Für die ersten Brüder war es wichtig herauszufinden, wie man den Kindern wirksam helfen konnte. Auf diese Weise konnten sie in der zukünftigen Gesellschaft eine Rolle spielen und durch ihre Bildung und ihren Beruf einen Platz in der menschlichen Gemeinschaft einnehmen. Fragen wir uns zuerst: Was ist zu tun? Was hilft den Kindern und Jugendlichen, den Familien, der lokalen Gemeinschaft und den helfenden Organisationen? 7. Input in einen weltweiten Horizont In vielen
Ländern der Welt finden wir in den lasallianischen Einrichtungen eine
ähnliche Erziehungs-Atmosphäre. Für die lasallianischen Institutionen ist
es an der Zeit, diesen besonderen Input in einen weltweiten Horizont zu
stellen.
8. Zugang zur Erziehung Lasallianische Pädagogik besteht nicht in bestimmten Techniken, sondern in einem gesamtmenschlichen erziehlichen Zugang, der Originalität ermöglicht. Es ist das die christliche Sicht von Jugend und von Lehrern und Erziehern und wie sie zusammen leben und arbeiten können. Die ganzheitliche Sicht der Erziehung, die die Person und die Zukunft einschließt. Die lasallianische Sichtweise einer zukünftigen Schule, in der es einfach Platz zum Leben und Wachsen gibt, ein Platz für alle, die dort leben und arbeiten. Das haben Johannes de La Salle und die ersten Brüder mit ihren Christlichen Schulen gemeint. 9. Der lasallianische Lehrer und Erzieher als Mediator Das ist genau die Rolle, die Johannes de La Salle seinen Lehrern vorstellt:
Englische Übersetzung von Jerzy Geppert FSC: Übersetzung und Bearbeitung: Br. Erhard Tietze, Strebersdorf 2007. nach oben ____________________________________________________ 1. Der Neue Weg
Wir alle kommen aus
unterschiedlichen Umgebungen, mit verschiedenen pädagogischen und
gesellschaftlichen Ideen sowie mit differenzierten religiösen und
spirituellen Auffassungen, aber wir sind in einer gemeinsamen Sendung
vereinigt: in der lasallianischen Sendung der menschlichen und
spirituellen Erziehung einer bedürftigen Jugend und im Charisma von
Johannes de La Salle. 2. Ein Weg in Gemeinschaft Immer wieder können
wir entdecken, dass dieser Neue Weg nur in Gemeinschaft möglich ist. Eine
Gemeinschaft, die sich in Begegnung zeigt, in gegenseitiger Wahrnehmung
wächst und in geteilter Großzügigkeit lebendig bleibt. 3. Die Sendung als ein besonderer Weg Die Sendung ruft uns auf einen besonderen Weg im Erziehungsdienst für unsere Jugend. Wir lernen die Wurzeln von Neuer Armut kennen und spüren immer mehr die Notwendigkeit, Gerechtigkeit und Frieden zu fördern. So können wir Zeichen der Zeit sein und als lebendige Erinnerung an De La Salle wirken: als Licht in den Herzen der jungen Menschen und als Licht für die Welt, durch eine Erziehung zu menschlichen und christlichen Werten. 4. Ein Schritt nach dem anderen Entdecken und teilen
wir das lebendige Charisma in kreativer Treue zu unserem Stifter; lassen
wir prophetische Gedanken in unserem Leben zu und haben wir den Mut, sie
auszusprechen. Vgl. A Final Message, International Assembly 2006, p.45-46. Übersetzung und Bearbeitung: Br. Erhard Tietze, Februar 2007. nach oben |